WOHLGENUSS UND HEIMATGEFÜHL
Das alltägliche "Griaß Di" auf dem Weg zum Bäcker, zur Schule oder in die Arbeit begleitet mich nun schon seit meiner Kindheit. Es wird auch heute noch mit der gleichen respektvollen Ehrlichkeit ausgesprochen wie vor fast 40 Jahren.
Der entfernt knatternde Traktor beim Mähen der Wiese im Sommer oder beim Ausräumen des Hofes im Winter ist bei uns noch immer keine Seltenheit. Hin und wieder hört man den Nachbarn beim "Hoizmocha" und jeden Sonntag das weithin hörbare Läuten der Kirchenglocken aus allen Himmelsrichtungen neben dem leise Zirpen der Grillen in der Sommerwiese.
Ob beim Metzger, im Bierzelt oder im Kindergarten, überall wird Dialekt gesprochen und bayerische Identität gelebt. Hierfür wird sich bei uns niemand verstecken, trotz abwertender Kommentare so einiger Politiker. Im Gegenteil: Die Bewohner des Bayerischen Waldes sind sich Ihrer Identität bewusst, auch wenn diese eine andere ist als jene, welche von den Medien kommuniziert wird.
Familien leben im Bayerischen Wald oft auf großzügigen Anwesen noch in bis zu 3 Generationen zusammen. Achtsamkeit untereinander ist hierfür Voraussetzung. Jeder übernimmt so auf seine Art Verantwortung gegenüber dem Anderen.
Der Bayerische Wald, das ist dort wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Der Eine mag dies negativ bewerten, für den Anderen ist genau diese Ruhe Ausdruck für eine notwendige Beständigkeit in unserer lauten und hektischen Welt.